Karlheinz Stockhausen
Karlheinz Stockhausen (1928-2007) war ein deutscher Komponist. Er gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts.
Stockhausen studierte sowohl Klavier als auch Musikwissenschaften, Philosophie und Germanistik. Ende der 40er-Jahre erwog er ernsthaft eine Karriere als Dichter und erhielt sogar Ermutigungsschreiben von Hermann Hesse. Erst 1950 nahm er seinen ersten Kompositionsunterricht beim Schweizer Komponisten Frank Martin, und im Sommer 1951 belegte er Seminare in neuer Musik in Darmstadt. Dort wurde seine Leidenschaft für den Serialismus geweckt. Im Jahr darauf studierte er in Paris bei Messiaen und erlangte mit einigen bahnbrechenden Werken einen Platz in der Avantgarde der neuen Musik.
Ab Mitte der 50er-Jahre errang Stockhausen große künstlerische Erfolge mit einer freieren Herangehensweise an die seriellen Ausgangspunkte. Im WDR-Studio in Köln (dessen Leiter er in den 60er-Jahren war) experimentierte er mit elektronischen Geräten und darüber hinaus mit der Anordnung von Orchester und Publikum, mit extremen Tempi und mit Musik aus der ganzen Welt. 1964 wurde ein Ensemble gegründet, das ausschließlich seine Werke aufführte, und 1970 entstand sein eigener Musikverlag.
In den 70er-Jahren nahm seine Einstellung zur Musik eine ausgesprochen kosmische Wendung: Er wollte seiner Verbundenheit mit dem Kosmos, der Natur und seinen Mitmenschen Ausdruck verleihen. Mit LICHT (1977-2003), ein Zyklus aus sieben großartigen Musiktheaterstücken über die einzelnen Wochentage, schuf er ein Werk, das das ganze Leben umfassen sollte. Von 2003 bis zu seinem Tod arbeitete er an Klang, einem vergleichbaren Zyklus über die Stunden des Tages.